Der Genuss von Kaffee hatte lange Zeit einen negativen Ruf, weil das enthaltene Koffein unter anderem den Blutdruck erhöht und zu Beeinträchtigungen des Herzrhythmus führen kann. Mittlerweile haben sich die Ansichten bezüglich der gesundheitlichen Folgen des Koffeins geändert, da es durchaus auch positive Effekte bei der Vorbeugung und Behandlung bestimmter Krankheiten haben kann.
Koffein gehört zu der Wirkstoffgruppe der Methylxanthine. Diese werden unter anderem erfolgreich bei Erkrankungen der Atemwege eingesetzt, weil sie die Atemmuskulatur unterstützen und zur Erweiterung der Atemwege führen. Wie eine Studie der Hochschule für Gesundheit und Ernährungstherapie in Leverkusen zeigt, scheinen sie ebenso eine schützende Wirkung auf neurodegenerative Erkrankungen, insbesondere auch bei der Entstehung und dem Verlauf einer Alzheimer-Erkrankung, zu haben.
Die Forscher konnten zeigen, dass bestimmte biochemische Prozesse, die der Alzheimer-Erkrankung vorausgehen, durch Koffein positiv beeinflusst werden können. Denn die gefährlichen Plaques im Gehirn werden unter anderem dadurch verursacht, dass bestimmte Eiweißverbindungen freigesetzt werden und sich ungünstigerweise in bestimmten Gehirnregionen ablagern.
Im Rahmen einer Studie konnten Forscher nun belegen, dass dieser Vorgang durch die Gruppe der Methylxanthine teilweise aufgehalten werden kann. Ein ähnlicher positiver Effekt konnte auch auf bestimmte Blutfettwerte, die bei der Entstehung einer Alzheimer-Erkrankung ebenso bedeutend sind, festgestellt werden. Die Wissenschaftler weisen daher darauf hin, dass das Koffein in Verbindung mit einer gesunden Ernährungsweise ein wichtiger Eckpfeiler in der Vorsorge und dem Verlauf einer Alzheimer-Erkrankung sein könnte.
Janitschke, D. et al.
Methylxanthines Induce a Change in the AD/Neurodegeneration-Linked Lipid Profile in Neuroblastoma Cells
Int. J. Mol. Sci.
8/2021; 23(4): 2295.