Praxis & Medizin

Haltungsschäden können zum Tinnitus führen

Immer mehr Menschen leiden unter einem permanenten Rauschen oder Pfeifen im Ohr. Lärm und Stressfaktoren sowie ein normaler Alterungsprozess wurden bisher als Hauptursache für die Entstehung eines Tinnitus angesehen. Stärker als bisher angenommen können jedoch auch Beeinträchtigungen im Hals-Wirbelsäulenbereich einen Tinnitus verursachen.

Im Rahmen eines Projektes der Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation sowie des Tinnitus-Zentrums der Charité wurden Tinnitus-Patienten mit dem durchschnittlichen Alter von 46 Jahren untersucht. Alle Teilnehmer sind täglich mehrere Stunden am Computer tätig, klagen über Störungen der Halswirbelsäulenfunktion und haben oftmals Probleme beim Kauen, weil die Funktion der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur beeinträchtigt ist.

Entsprechende Tests des Bewegungsapparates zeigten, dass alle Teilnehmer Beeinträchtigungen der Muskulatur und Blockierungen im Hals- und Schulterbereich aufwiesen. Diese Funktionsstörungen wurden mit Hilfe von chirotherapeutischen Maßnahmen und Krankengymnastik und in besonders schweren Fällen zunächst mit Wärmeeinwirkung behandelt. Die damit verbundene Dehnung und Entspannung der Muskeln sowie Lockerung der Gelenke führte bei den Betroffenen zu einem äußerst positiven Therapieergebnis: Nicht nur die Verspannungen im Halswirbelbereich, sondern auch die unerwünschten Ohrgeräusche nahmen ab.

Im Falle einer Tinnitus-Erkrankung sollten somit Faktoren wie mögliche Beeinträchtigungen der Halswirbelsäule unbedingt berücksichtigt werden.

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Quelle: Gesundheitsbrief Oktober 2013, eusana.de